Die Masern gehen in Deutschland um. Derzeit gibt es so viele Fälle, wie seit 2002 nicht mehr. Gesundheitsminister Hermann Gröhe macht dafür vor allem die Impfgegner unter den Ärzten und Eltern verantwortlich, deren Verhalten er heftig kritisiert.
Am schlimmsten von dem aktuellen Masern-Ausbruch sind Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen betroffen. 2015 wurden insgesamt 2464 Fälle gezählt, wie “Bild” unter Berufung auf Zahlen aus dem Robert-Koch-Institut berichtet. Seit Jahresanfang sind es bereits über 20 Fälle.
Verantwortlich für diesen Anstieg sind nach Gesundheitsminister Hermann Gröhe vor allem Impfgegner unter den Ärzten und Eltern. Deren Panikmache sei “verantwortungslos”, wie Gröhe der “Bild” sagte. Und weiter: “Wer seinem Kind den Impfschutz verweigert, gefährdet nicht nur das eigene Kind, sondern alle, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können.”
Tatsächlich würden nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts drei bis fünf Prozent der Bundesbürger Impfungen für sich und ihre Kinder ablehnen, berichtet “Focus Online”. Die Gründe dafür seien der Glaube an eine alternative Medizin, Verschwörungstheorien oder Falschmeldungen.
Seit Beginn des Jahres gibt es allerdings einige Maßnahmen zur Verbesserung des Impfschutzes. So sind Ärzte nach dem neuen Präventionsgesetz dazu verpflichtet, bei Gesundheitsuntersuchungen den Impfschutz ihrer Patienten zu überprüfen. Ein Nachweis über eine Impfberatung ist zudem Voraussetzung für die Aufnahme in eine Kita. Ungeimpfte Kinder können außerdem bei einem Auftreten von Masern vorübergehend vom Gesundheitsamt vom Besuch der Kita oder der Schule ausgeschlossen werden. “Diese Maßnahmen müssen jetzt entschlossen umgesetzt werden”, so Gröhe im Gespräch mit “Bild”.
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